E-Mobilität: Basics zur Technologie, Reichweite und Co.
Überlegen Sie, ein Elektro-Fahrzeug für Ihren Betrieb anzuschaffen? Was Sie beim Kauf oder Leasen eines Elektro-Nutzfahrzeuges beachten sollten, lesen Sie in diesem Blogbeitrag.
Die verschiedenen Antriebsformen
Technologien wie Mild-Hybride oder Erdgasfahrzeuge eignen sich (noch) nicht für den Alltag in einer Flotte. Folgende Antriebsformen sind dagegen längst auf unseren Straßen unterwegs:
- Batterieelektrofahrzeuge (BEV) fahren ausschließlich mit Akkustrom und nutzen nur die Batterie als Energiequelle. Daher sind sie lokal emissionsfrei.
- Hybridfahrzeuge (HEV) kombinieren Elektro- und Verbrennungsmotoren (meist Benziner).
- Plug-In-Hybride (PHEV) nutzen wiederaufladbare Batterien und lassen sich von außen über ein Netzteil an einer externen Stromquelle aufladen.
- Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge (FCEV) erzeugen elektrische Energie durch die Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff Energie, sind jedoch noch wenig verbreitet.
Sind reine Elektroautos emissionsärmer als Verbrenner?
Kurz: Ja.
Während des Produktionsprozesses von Batterie und E-Fahrzeug werden im Vergleich zu Verbrennerautos zwar mehr CO2-Emissionen erzeugt. Durch jahrelanges, emissionsfreies Fahren haben reine Elektrofahrzeuge (BEV) gesamtbetrachtet dennoch eine niedrigere CO2-Bilanz. Schließlich verwerten Verbrenner nur bis zu 50% der Energie im Kraftstoff, Elektromotoren dagegen zwischen 80% und 100%.
Wie „grün“ sie letztlich wirklich sind, hängt besonders mit der Antriebsenergie zusammen, also mit welchem Strom sie geladen werden: Mit dem aktuellen Strommix sind BEV nur in geringem Maß umweltfreundlicher als Verbrenner und Plug-In-Hybride. Mit 100% Ökostrom würde die CO2-Ersparnis bei bis zu 60% liegen.
Betrachten Sie die Beschaffung eines Elektrofahrzeugs daher nicht isoliert und denken Sie darüber nach, selbst Ökostrom zu beziehen und/oder Anlagen wie Solarzellen zu installieren. Auch das Unternehmen Sortimo hat hier einen Schritt in die Zukunft gewagt und mit dem Sortimo Innovationspark Zusmarshausen (SIZ) einen Elektrotankstelle errichtet, die die größte Deutschlands und eine der größten Europas ist. Ab Ende Juli wird diese in Betrieb genommen und rein aus regenerativer Energie versorgt.
Vor- und Nachteile eines Plug-In-Hybrid
Vorteile:
- Unabhängigkeit von Lademöglichkeiten
- ähnliche Förderungen wie BEV
- höhere Reichweiten
Nachteile durch die Kombination aus Verbrenner- & Elektromotor:
- kein komplett emissionsfreies Fahren, daher keine langfristige Lösung
- erhöhtes Leergewicht und höhere Wartungskosten
- höhere Kraftstoffkosten durch Benzin-Antrieb im Vergleich zu Dieselfahrzeugen
Grundsätzlich gilt: Plug-In-Hybride sollten nicht rein als Imageaufwertung oder Steuersparmodell gesehen und ausschließlich mit dem Verbrennungsmotor gefahren werden. Die Technologie ist nur dann sinnvoll und umweltfreundlicher als reine Verbrenner, wenn der Elektromotor tatsächlich bestimmungsgemäß genutzt und kombiniert wird.
Das „Problem“ mit der Reichweite
Es ist ein heiß diskutiertes Thema und hemmt viele bei der Kaufentscheidung. Dabei reicht die Reichweite eines gewöhnlichen Elektrofahrzeugs längst für die meisten Fahrten im Alltag aus. Liegt der Zielort doch einmal hunderte Kilometer entfernt, ist allerdings die öffentliche Ladeinfrastruktur von Nöten. Des Weiteren ist die Distanz, die maximal zurückgelegt werden kann, keinesfalls eindeutig bestimmbar oder exakt vorhersehbar. Viele Aspekte spielen hierbei eine Rolle, angefangen beim Elektromotor selbst, der Akkukapazität oder auch äußeren Umständen wie dem Wetter. So kommen Modelle von Tesla bis zu 600 km weit, ein Modell von Smart dagegen rund 100 km. Nutzfahrzeuge weisen eine Range in der Reichweite von 120 km bis 370 km auf.
Aber Achtung: Das eine ist nicht gleich besser als das andere. Bei der Auswahl des Fahrzeugmodells muss die Reichweite zu Ihren alltäglichen Fahrgewohnheiten, Arbeits- und Lebensumständen passen und abgestimmt sein.
Vergessen Sie auch nicht, dass Sie selbst die Reichweite konkret beeinflussen können. Das eigene Verhalten und der persönliche Fahrstil sind zentrale Faktoren – stärker noch als beim Fahren eines Autos mit Verbrennungsmotor.
Gewinnen Sie daher durch einen bewussten Fahrstil an Reichweite:
- Das Bremsen eines Elektroautos erfolgt am effizientesten, indem der Fuß vom Strompedal genommen wird. Durch die sogenannte Rekuperation wird dabei sogar Energie zurückgewonnen.
- Beschleunigen Sie langsam und bewusst.
- Fahrzeuggewicht und Aerodynamik: Elektromotoren funktionieren umso besser, je leichter und windschnittiger das Fahrzeug ist. Achten Sie darauf, sowohl beim täglichen Beladen mit Werkzeugen und Material, als auch bei der Auswahl Ihrer Fahrzeugeinrichtung. Lassen Sie sich von einem Sortimo Verkaufsberater hinsichtlich der Laderaumoptimierung und Arbeitsplatzorganisation beraten. Es gibt viele Möglichkeiten, wie man den Einbau gewichtsoptimiert darstellt und zudem durch eine strukturierte Sortierung der Werkzeuge und Materialien keine unnötigen Materialien transportiert. Lesen Sie hierzu auch mehr zu der 5S Methode.
- Vermeiden Sie unnötigen Energieverbrauch: Beim Elektromotor findet keine Verbrennung statt, demnach gibt es keine Abwärme für die Heizung und auch das Kühlen ist ein wahrer Stromfresser. Sorgen Sie schon vor der Fahrt, solange das Fahrzeug an der Ladestation angeschlossen ist, für die richtige Temperatur.
Wenn es zur Anschaffung kommt, achten Sie auf die Tipps oben und bedenken Sie folgende weitere Punkte:
- Beobachten Sie Ihr Fahrverhalten, um Rückschlüsse zu ziehen, welche Batterieleistung Sie benötigen werden. Zu wenig Leistung wird Sie im Stich lassen, zu viel Speicher ist ein großer Kostentreiber in der Anschaffung.
- Vergleichen Sie die Ladespezifikationen, um die Benutzererfahrung zu optimieren.
- Erweitern Sie Ihren Lieferantenhorizont
Warum E-Mobilität nicht nur ein „Trend“ ist
Am 12. Dezember 2015 wurde mit dem Pariser Klimaabkommen Geschichte geschrieben, als die Weltgemeinschaft Treibhausneutralität bis 2050 beschloss. Eine Kehrtwende ist daher auch beim drittgrößten Verursacher von Treibhausgasemissionen innerhalb der EU, dem Verkehrssektor, unumgänglich. Verbrennungsmotoren werden immer mehr von den Straßen verschwinden – zu ersetzen durch Elektrofahrzeuge. In diesem Sinne hat sich Deutschland zum Ziel gesetzt, bis 2030 mindestens sieben bis zehn Millionen E-Fahrzeuge zuzulassen. Die EU hat in Aussicht gestellt, ein Verbot von der Herstellung von Verbrennungsmotoren bis 2035 durchzusetzen.
Der Umbruch ist zeitlich somit nicht mehr weit weg. Dennoch ist weiterhin viel zu tun und auch ein klares Umdenken notwendig, wenngleich bereits ein Weg in Richtung e-Mobilität eingeschlagen ist: 2019 waren nur 2% aller fast 50 Millionen angemeldeten PKW in Deutschland alternativ angetrieben und auch im Jahr 2020 waren nur circa 570.000 E-Fahrzeuge unterwegs. Aber es geht in die richtige Richtung: Fast jedes dritte neuzugelassene Fahrzeug war im Jahr 2020 elektrisch angetrieben.
Ebenso haben sich die Fahrzeughersteller der Entwicklung von Elektrofahrzeugen und neuen Modellen gewidmet. Die Vorankündigung der EU, bis 2023 keine Verbrennungsmotoren mehr herzustellen, stößt bei den Fahrzeugherstellern momentan auf keinen Widerstand, weil auch diese die Entwicklung forcieren und sich selbst Deadlines zum Abschied vom Verbrennungsmotor gesetzt haben. Bis vor kurzem war der Elektrofahrzeuge-Markt auf eine Nische von Early Adopters beschränkt. Mittlerweile hat sich das Blatt allerdings gewendet und die Auswahl für die Nutzer deutlich gestiegen – es geht in Richtung Massenproduktion: 2019 waren noch keine 100 unterschiedlichen Modelle am Markt, so ist die Planung für 2021 bei bereits 176 Modellen und soll bis 2025 steigen auf 333 Modelle.
Eine Übersicht über die aktuellen Elektro-Transporter finden Sie in unserem Blogbeitrag Übersicht aller Elektro-Transporter
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